Es war einmal ein Bahnhof, den der Fürst nicht wollte. Daher verkaufte er ihn an einen Untertan...
Wo bleibt der Kulturauftrag in St. Leonhard?
Diesen Gedanken wollte der Bürgermeister scheinbar gar nicht aufkommen lassen. Darum hat er die Einwohner der Marktgemeinde nicht um ihre Meinung zu diesem wichtigen Thema befragt. Weshalb hat er in der September Gemeinderatssitzung die Öffentlichkeit beim Thema Bahnhof ausgeschlossen? Jetzt im Bürgermeisterbrief liest man nur "der Bahnhof wird an einen St. Leonharder verkauft". Still und leise, unbemerkt von der Öffentlichkeit mit nur wenigen Ausnahmen, ist alles über die Bühne gegangen.
Warum gelingt der Kulturauftrag in anderen Gemeinden? Beispiele: das neue Randhartinger Museum in Ruprechtshofen, oder das kürzlich wiedereröffnete Fahrradmuseum in Ybbs.
Herr Bürgermeister, hat Sie die Meinung der Bürger/innen nicht interessiert oder befürchteten Sie eine Meinung, die Ihnen nicht lieb gewesen wäre?
Es gibt aber Menschen im Ort, die sich Gedanken darüber machen, ob Erhaltenswertes nicht erhalten werden sollte, in Zeiten, wo soviel zerstört wird. Auch wenn der Umbau des Bahnhofs in eine Wohnung die Auflagen erfüllen sollte, ein Bahnhof ist es dann nicht mehr. Er wäre es aber mit einem Eisenbahnmuseum mit vielen schönen Sammlungsgegenständen, mit zahlreichen Personen, die mit Leidenschaft ehrenamtlich mitgearbeitet hätten, Personen, die es verstanden hätten, ein Museum mit Veranstaltungsprogramm zu gestalten.
Ein Veranstaltungsprogramm, das Jung und Alt angelockt hätte, wäre so leicht zu realisieren gewesen, mit vielen originellen Ideen, mit Spenden und Förderungen.
Alte Zeitschriften, Gegenstände, Bildmaterial, Kinder-Nachmittage, Rätselspiele, Schaffner spielen, Geschichten & Erlebnisse eines Lokführers hören, für die Erwachsenen Lesungen von lokalen Autoren, alten Geschichten von Bahnbenützern, Musikdarbietungen, Buchpräsentationen, einen Eisenbahnwaggon für die Jugend als Würstlstand und Treffpunkt und nicht zuletzt für die Radfahrer, die die Krumpe hoffentlich irgendwann als Fahrradweg benützen können. Um nur einiges zu nennen.
Und das alles durfte nicht realisiert werden! Konzepte zur Ortsbelebung uninteressant ? Kulturauftrag uninteressant? Kein Geld? Ein Bruchteil der Kosten des neuen Hauptplatz nicht dafür vorhanden?
Der Bahnhof gehörte der ganzen Gemeinde!
Aber eine kleine Gruppe hat über sein Schicksal entschieden. Da waren Menschen am Werk, die keine Vorstellungskraft hatten, daraus etwas kulturell Besonderes zu machen. Diese Chance ist für immer vertan, und damit auch die Chance, Vorbild zu werden.
Deshalb ist die Vision Leonhard so stark, weil Sie weiter denkt, weil Sie Dinge aufzeigt und uneigennützig, ehrenamtlich und als Verein LANGFRISTIG etwas verändern möchte.
Comments